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Skizzenbuch, das zu oft unterschätzte Medium


Zeichnet ihr Skizzen? 
Wenn ja, wie? 
Auf ein einfaches Blatt Papier oder mit einer Software wie Photoshop, Painter, Mischief? 
Wie ist generell euro Einstellung zu Skizzen? 
Werden sie überbewertet oder sind sie unverzichtbar?

Beginnen wir mal mit einem Fall-Beispiel:
Ihr habt eine Idee.
Ihr scribbelt eine Skizze auf ein Blatt Papier
Fortgeschrittene erstellen daraus sogar ein Concept Art
Tja… danach folgt bei den meißten wohl der übliche Prozess.

Soweit so gut...

Ich will hier weder auf den genaueren Workflow eingehen noch womit ihr Beginnen sollt und in welcher Reihenfolge. Bleiben wir beim Anfang, bleiben wir bei den Skizzen.

Ich lehne mich jetzt mal etwas weit aus dem Fenster und behaupte ganz einfach, das wohl die wenigsten von euch überhaupt Skizzen erstellen. Ich begründe das aber auch in dem ich weiß, das viele von euch zu sich sagen, ich kann eigentlich nicht Zeichnen oder sich sogar schämen. Weitere Gründe sind unter anderem, man möchte schnell Produzieren, die fertige Arbeit schnell irgendwo Hochladen um sie zu präsentieren und letztendlich kommt auch noch der Zeitfaktor in´s Spiel.

Rücken wir mal den ersten oben aufgeführten Grund etwas mehr in´s Licht: Ich kann eigentlich gar nicht Zeichnen.
Hmmm… gut das mag sein… aber ist das jetzt ein Grund oder eher eine Ausrede?
Es spielt keine Rolle ob ihr Zeichnen könnt oder nicht, wer außer euch selbst sieht den die Skizze?
Eine Skizze ist eine Skizze, es ist weder ein Kunstwerk noch ein perfektes Gemälde.
Es ist im Grunde völlig egal wie gut ihr Zeichnen könnt, wichtig ist, das IHR in der Skizze das seht was für euch und euer Projekt wichtig ist. Ob der Turm, Humanoid oder Baum perfekt gezeichnet wurde ist völlig Sinnfrei, es kommt darauf an das IHR erkennt was die einzelnen Elemente bedeuten und wie sie angeordnet sind.

Kommen wir zum zweiten Grund: Dem Schämen
Wofür wollt ihr euch Schämen?
Das ihr nicht als Raffael, Da Vinci oder Michel Angelo geboren worden seit?
Klar, es gibt immer einen der Besser ist… aber wenn dem nicht so wäre, würden wir dann Fortschritte erzielen oder uns weiter Entwickeln?
Außerdem, wie oben schon erwähnt, wer sieht die Skizze? Wenn ihr sie niemanden zeigt, sieht´s auch zunächst keiner und wenn schon… glaubt ihr wirklich, das nicht alle großen Künstler irgendwann mal ganz klein angefangen haben? 

Nun zu den weiteren Gründen: Zu schnelles Produzieren, zu schnelles Präsentieren und Zeitfaktor
Zugegeben, zu Beginn meiner Laufbahn, machte ich genau die selben Fehler… ich dachte wenn ich meine Werke schnell produziere und sie schnell irgendwo hochlade, bin ich im Gespräch. Dazu kam  damals noch meine Feedback-Geilheit dazu. Was für ein Schwachsinn.

Mal ehrlich… welche Künstler verfolgt ihr und wie bewertet ihr sie?
Folgt ihr die Künstler weil sie schnell produzieren oder weil sie jeden Tag ein Werk raushauen?
Ihr bewertet sie doch nach dem Können und der Qualität oder nicht?

Ich zum Beispiel, bin gerne hier bei Blogspot und das schon seit Jahren. Zum einen, weil ich das Bloggen hier komfortable finde und zum anderen weil ich hier unglaublich vielen Concept Artisten folge. Die meißten Concept-, Environment-Artisten sowie Matte Painter und 3d-Künstler haben hier bei Blogspot ihre Blogs. Worauf ich hinaus will… es gibt Künstler hier, die verfolge ich schon seit 2008 oder 2009. Wenn ich ihre Blogs besuche, dann kann es gut gerne sein, das ich über Wochen, Monate oder sogar Jahre nichts neues sehe. Aber wenn sie was raushauen, dann aber richtig.

Was ich damit sagen will… ihr könnt jeden Tag ein Werk hochladen, jeden Tag eines Produzieren… aber sind das dann Werke worüber man spricht oder eher vergisst.

Nun gut, kommen wir wieder zurück zu den Skizzen und Bewerten gemeinsam mal die Vorteile.

Erstens: Die Idee bekommt ein Gewand
Es ist gut schön wenn ihr eine Idee im Kopf habt aber kein Tag gleicht dem anderen. Ihr seit nicht jeden Tag gleich gut drauf oder habt Tag für Tag gleich gute Kreativ-Phasen.
 
Bei einer gezeichneten Skizze samt Info´s, weiteren Ideen, Licht-Einfall, Vorgehensweise usw. gewährleistet ihr, das ihr in der Spur bleibt und nicht während des Workflows zu sehr vom ursprünglichen abtrifftet.

Zweitens: Skizzen bringen Übung
Je mehr Skizzen ihr erstellt, desto besser werden sie im laufe der Jahre.
Ihr werdet es sehen… irgendwann kommt ihr sogar an einem Punkt, wo eure Skizzen eher Concept Art´s gleichen.

Drittens: Legt euch ein Skizzenbuch zu
Ich hatte damals meine Skizzen immer auf lose Din A4-Drucker-Papiere gezeichnet und das über mehrere Jahre. Der Nachteil dieser Vorgehensweise wurde mir erst viel Später bewußt.
Mir wurde klar, das ich die meißten Skizzen so in der Form für die Papiertonne gezeichnet hatte und meine Fortschritte im laufe der Jahre gleich mit entsorgte.

Bei einem Skizzenbuch passiert in der Regel so etwas nicht, außer man reißt einzelne Blätter heraus. Aber genau das sollte man tunlichst unterlassen.
Die Vorteile eines Skizzenbuch´s liegen auf der Hand...
zum einen bleiben die Skizzen erhalten und zum anderen seht ihr von Skizzenbuch zu Skizzenbuch wie eure zeichnerischen Fähigkeiten gewachsen sind.

Weitere Gründe die für ein Skizzenbuch stimmen ist die Nachschlage-Option und die Mind-Mapping-Methode.
Eine Skizze muss nicht immer nur aus einer reinen Zeichnung bestehen, sie darf oder besser gesagt sollte sogar wesentlich mehr beinhalten. Zum Beispiel: Info´s zu Lichteinfall und Lichtstimmung, Materialien, Farben, weiteren Ideen, wichtige Aufgaben, Links zu Ressourcen und vieles mehr.

Heute zeichne ich gerne wann immer ich Lust oder eine Idee habe in meinem Skizzenbuch rum. Dabei belasse ich es oft so. Meine Skizzenbücher sind nach Jahreszahlen Archiviert, egal ob voll oder nicht. Immer am Jahresende, gucke ich in mein aktuelles Skizzenbuch hinein um Ideen und Szenen wieder hevorzurufen die ich eigentlich schon länger nicht mehr auf den Schirm hatte. Es kommt aber auch sehr häufig vor, das ich mich frage… was wollte ich zeigen oder wieso hatte ich dieses Projekt nicht vollendet?

Fazit:
Ihr merkt schon… Skizzen sind eine tolle Sache und ungemein Wichtig. Egal ob es sich um ein größeres Projekt handelt oder um eine kleine Szene. Ihr werdet im laufe der Zeit zeichnerisch gut zulegen und ihr seht so eure eigenen Fortschritte.

Ich möchte euch aber auch Mut machen, das betrifft all jene die zu sich immer wieder sagen… ich kann ja eh nicht Zeichnen. Traut euch und zeigt es auch und wenn ihr noch nicht so weit seit eure Skizzen öffentlich zu machen, dann wartet einfach bis ihr denkt… so, jetzt aber.

In diesem Sinne… Skizzenbuch kaufen, loslegen! [full_width]
Skizzenbuch, das zu oft unterschätzte Medium Skizzenbuch, das zu oft unterschätzte Medium Reviewed by Marco HAyek on Juli 13, 2016 Rating: 5

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Marco Hayek

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